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Die Komplexität der Knieorthopädie

Dr. Erich Luchner, Facharzt für Orthopädie & Traumatologie, Unfallchirurgie:

Die Komplexität der Knieorthopädie: mit individueller Ursachenforschung und modernen OP-Verfahren wieder zu mehr Bewegungsfreiheit

Dr. Erich Luchner, Facharzt für Orthopädie und Traumatologie an der Marienklinik in Bozen ist spezialisiert auf die verschiedenen Behandlungsmethoden in der Knieorthopädie. Seine Einblicke und Expertise ermöglichen es uns, die Komplexität dieser orthopädischen Verfahren und ihre Auswirkungen auf Patienten zu verstehen.

Das Kniegelenk, ein bemerkenswertes Konstrukt aus Knochen, Bändern und Knorpel, ist eine der beweglichsten und gleichzeitig belastbarsten Strukturen des menschlichen Körpers. Doch leider sind Knieerkrankungen und Verletzungen weit verbreitet und können zu erheblichen Einschränkungen führen. Wir werfen einen tiefen Blick auf die Orthopädie des Knies, insbesondere auf Verfahren wie Endoprothetik, Achsenkorrektur, Trochleaplastik, Laufkorrektur und Bandplastiken MPFL, die in der Behandlung von Knieproblemen eine wichtige Rolle spielen.

Anatomie und Funktion des Kniegelenks

Das Kniegelenk besteht aus drei Hauptknochen: dem Oberschenkelknochen (Femur), dem Schienbein (Tibia) und der Kniescheibe (Patella). Diese Knochen sind durch Bänder, Knorpel und Muskeln verbunden, die gemeinsam Bewegung ermöglichen und Stabilität bieten. Jedoch können Verletzungen oder degenerative Erkrankungen diese Strukturen beeinträchtigen und Schmerzen sowie Bewegungseinschränkungen verursachen.

Orthopädische Verfahren

Endoprothetik: Bei fortgeschrittener Arthrose oder schweren Verletzungen kann eine Endoprothese, auch bekannt als künstliches Kniegelenk, erforderlich sein. Diese Operation ersetzt beschädigte Gelenkteile durch Implantate aus Metall und Kunststoff, um Schmerzen zu lindern und die Beweglichkeit wiederherzustellen.

Achsenkorrektur: Eine Fehlstellung des Kniegelenks kann zu einer ungleichmäßigen Belastung führen und weitere Schäden verursachen. Die Achsenkorrektur zielt darauf ab, die Ausrichtung des Kniegelenks zu verbessern und so die Last gleichmäßiger zu verteilen.

Trochleaplastik: Dieses Verfahren zielt darauf ab, die Gleitfähigkeit der Kniescheibe zu verbessern, insbesondere bei Patienten mit Patelladysplasie oder Instabilität der Kniescheibe. Durch die Umformung der Trochlea, der Rinne am Oberschenkelknochen, kann die Kniescheibe besser in ihrer Führungsspur verankert werden.

Laufkorrektur: Bei Patienten mit Gangstörungen oder Laufunregelmäßigkeiten kann eine Laufkorrektur helfen, die Biomechanik des Kniegelenks zu optimieren und Schmerzen zu reduzieren. Dies kann durch Physiotherapie, orthopädische Schuheinlagen oder chirurgische Eingriffe erreicht werden.

Bandplastiken MPFL: Die mediale patellofemorale Ligamentplastik (MPFL) ist ein Verfahren zur Stabilisierung der Kniescheibe, insbesondere bei Patienten mit wiederkehrenden Patellaluxationen. Dabei wird das beschädigte Band rekonstruiert, um die Kniescheibe in ihrer richtigen Position zu halten und weitere Luxationen zu verhindern.

Als Experte auf dem Gebiet der Knieorthopädie betont Dr. Luchner die Bedeutung einer individuellen Behandlungsstrategie. "Jedes Knie ist einzigartig, und daher erfordert die Behandlung eine gründliche Diagnose und eine maßgeschneiderte Herangehensweise", erklärt er. "Wir müssen die anatomischen Besonderheiten und die spezifischen Bedürfnisse jedes Patienten berücksichtigen, um optimale Ergebnisse zu erzielen."

Dr. Luchner hebt auch die Rolle der Patientenaufklärung hervor: "Es ist wichtig, dass Patienten ein Verständnis für ihre Knieerkrankung entwickeln und die verschiedenen Behandlungsoptionen kennenlernen. Durch eine offene Kommunikation können wir gemeinsam die beste Entscheidung treffen."

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